Zufällig sind wir bei einem Reiseanbieter auf das Ziel Panama und den Coiba Natinalpark gestoßen.
Die meisten Tauchanbieter starten von Santa Catalina an der Pazifikküste zu den Tauchplätzen rund um Coiba. Bei der Suche im Internet haben wir die Homepage von "The Ark Divers" in Pixvae gefunden. Wir haben Audrey und Mike per eMail kontaktiert und sie berichteten uns, dass sie kurz vor der Fertigstellung ihrer Divers Lodge mit Bar/Restaurant und 3 Cabanas für 8 Taucher stehen. Mitte März wäre ihre Unterkunft im Urwald in den Bergen hinter Pixvae bezugsfertig. Also haben wir es gewagt, bei den beiden als die ersten Gäste 14 Tage mit 12 Tauchtagen zu buchen.
Am 12. März ging es dann von Düsseldorf mit KLM über Amsterdam nach Panama City. Flugzeit 30 min. bis Amsterdam und 11 Std. 30 min. bis Panama City. Die erste Nacht haben wir in einem Hotel in der City verbracht und sind am 13.03. um 07:30 Uhr aufgebrochen, um am zentralen Busterminal den ersten Bus nach Sona zu erreichen. Entfernung bis Sona 250 km, Fahrzeit 5 Std. - Kosten: US$ 9,60 pro Person. (nach dieser Fahrt kennt man die beliebtesten panamaischen Folkloresongs und Schlager).
Ab dort hat Mike die Anreise organisiert. Ein Taxi holte uns in Sona ab und brachte uns zu einem wartenden Boot nach Puerto Vidal. Es geht über einen Flusslauf durch ein großes Mangrovengebiet zur Pazifischen Küste und zum Strand nach Pixvae.
Mike holte uns mit seinem Nissan 4x4 Pickup ab und zuerst wurden unsere Tauchausrüstung in seiner kleinen Tauchbasis verstaut. Dann ging es über eine abenteuerliche Straße mit Allrad 10 min. den Berg hinauf.
Wir haben unsere Cabana mit Schlafzimmer, Bad und Terasse bezogen, erst einmal relaxed und die Aussicht über die Bucht von Pixvae und den Coiba Nationalpark genossen.
Am nächsten Tag ging es dann mit den Tauchgängen los. Mike erklärte uns, dass im Gegensatz zu den Anfahrten ins Tauchgebiet, die aus Santa Catalina 75 - 90 min. dauern, jeder Tauchplatz von Pixvae innerhalb ca. 30 min. erreichbar ist. Daher waren wir bereits um 09:00 Uhr am Tauchplatz und konnten am Tag bis 15:00 oder 16:00 Uhr 3 Tauchgänge incl. einer Oberflächenpause von 90 min. machen.
Anders als im Indopazifik oder Roten Meer gibt es im März planktonreiches kaltes Wasser, dass der Humboldtstrom bis kurz unter die Oberfläche drückt. Das heißt, man startet bei 29 Grad an der Oberfläche und in 15 - 25 m Tiefe erscheint eine flirrende Trennschicht, unter der die Temperatur schon einmal 10 - 12 Grad weniger sein kann.
Das Wasser ist wegen den vielen Nährstoffen und Plankton dort trüber und die Sichtweiten sind eingeschränkter, als an der Oberfläche. Aber genau an diesen Schnittstellen tobt das marine Leben. Man kann kaum durch die riesigen Schwärme von Grunzern, Schnappern, Fledermausfischen, Barakudas und Makrelen hindurchsehen.
Aber man weiß ja: nach ein paar Minuten frieren im 5mm Anzug kommt man gefühlt zurück in Wasser mit Badewannentemperatur.
Höhepunkte der Tauchgänge waren große Pulks von Stachelrochen und duzende von Weißspitzenriffhaien bei jedem Tauchgang.
Für die Tauchpausen wurden immer der Strand auf Coiba mit der Rangersation oder einsame, naturbelassene Strände auf Coiba oder den umliegenden Inseln angefahren.
Nach Rückkehr zur Tauchbasis und Spülen der Ausrüstung, bei dem immer neugierige Kinder helfen wollten und Fragen zum Kompressor, zur Funktion der Atemregler und welche Fische wir gesehen haben stellten, gab es jeden Tag aus dem kleinen Dorfladen erst einmal ein Atlas oder Coors Dekobier. Bei Bedarf hat Audrey dann angeboten zur Polizeistation oder zur Schule zu fahren, den einzigen Stellen im Dorf, an dem es eine WLAN-Verbindung zum Internet gab, um den Kontakt nach zu Hause nicht ganz zu vernachlässigen.
Audrey (genannt Betty) hat in den 2 Wochen für das leibliche Wohl mit abwechslungsreichen Kreationen zum Frühstück, Lunchpaket und Abendessen gesorgt (lateinamerikanisch, italienisch, oder international). Auf Essenswünsche wird immer eingegangen. Abends an der Bar hat uns Mike seine Eigenkreation eines Coctails vorgestellt: Guanabana Frucht mit Eis und Abuelo Rum - echt der Hammer.
Wer die perfekte Ruhe (nur die Tiere der Urwaldes) und Abgeschiedenheit mit individueller, persönlicher Tauchbetreuung in kleinen Gruppen sucht (wir waren zu dritt), der ist bei "The Ark Divers", bei Audrey (Betty) und Mike genau richtig.
Grüße
Anja & Klaus
Hattingen