|   Tauchberichte

SK Süßwasserbiologie 2015

Guck doch mal – SK Süßwasserbiologie

ein Bericht von Christian. Fotos von Olaf, Andreas und Christian.

Vielleicht hat sich jeder schon einmal gefragt: „Was hat Biologie mit Tauchen zu tun?“.

Nach der erfolgreichen Absolvierung des Spezialkurses Süßwasserbiologie kann die Antwort für die Teilnehmer des TSC Langenberg nicht eindeutiger sein: Erweiterung des Spektrums, Öffnen der Augen oder ganz einfach „Guck doch mal“.

An einem Wochenende im August 2015 war genau so eine Erfahrung für die teilnehmenden Mitglieder des Tauchvereins der Anspruch, an dem von Referent Andreas Heisig durchgeführten Kurs. Die bunt gemischte Gruppe von Bronzetaucher, über Silbertaucher, Goldtaucher mit mehr als 500 Tauchgängen, Tauchlehrer und angehendem Kindertaucher traf sich an dem Seegelände Widdauen in Langenfeld und hing dem Referenten regelrecht an den Lippen. Mit seiner humorvollen Art, dem geballtem Fachwissen und der Begeisterung für Tauchen und Biologie zog Andreas Heisig die Gruppe in seinen Bann und machte richtig Appetit auf das Thema.

Der schon sehr angenehme und locker gestaltete Theorieanteil des Kurses wurde durch Tauchgänge noch weiter intensiviert, in denen das Gelernte umgesetzt und entsprechende Objekte zur späteren Mikroskop-Untersuchung gesammelt wurden.

So stand der Tauchgang am Tag 1 unter dem Thema Pflanzen, nur dass sich die mehr als zehn groß gewachsenen Karpfen irgendwie daran nicht halten wollten. Tag 2 stand unter dem Thema Tiere. Und wie klein die Tiere, die in einem Gewässer leben, sein können, zeigt dann das Mikroskop. So waren Insektenlarven, Wasserflöhe und allerlei Muscheln unter der Vergrößerung zu erkennen. Der Unterschied zwischen Pflanzen und Tieren ist einfach erklärt. Pflanzen machen im Vergleich zu Tieren Photosynthese, d.h. sie produzieren am Tag unter den entsprechenden Rahmenbedingungen wie Sonneneinstrahlung, Temperatur und CO2-Gehalt Sauerstoff.

All diese Pflanzen und Tiere dienen als Indiz zur Beurteilung und Bewertung der Qualität der Gewässer. Gewässer mit einer guten Qualität besitzen Armleuchteralgen und Wuseltierchen.

Es gelten folgende Grundbedingungen zur Einschätzung der Gewässergüte (Klasseneinteilung 1 -4):

  • Färbung
  • Trübung
  • Sauerstoffgehalt / Schlammfärbung
  • Artenvielfalt (Pflanzen und Tiere)
  • Geruch
  • Künstliche Gewässer gibt es nicht (die Natur holt sich alles zurück)

 

Die Gewässer am Seegelände Widdauen gehören zu den besseren in NRW. Der See Widdauen 2 ist von der Qualität sogar mit einem Bergsee zu vergleichen.

Alle Teilnehmer konnten am Ende des Kurses von sich sagen, dass sie nun das Leben in einem See ganz anders wahrnehmen und mit viel offeneren Augen tauchen.

Somit erfährt das „Druck auf den Kopf bekommen“ und das „Fliegen unter Wasser“ eine deutliche Qualitätsverbesserung, die man jedem Taucher unabhängig von der Anzahl der Tauchgänge empfehlen kann. Somit ist es auch verständlich, dass sich in unserem Kurs Wiederholungstäter befanden, die das Gelernte auffrischen und vertiefen konnten.

Vielen Dank dafür an Andreas Heisig.

Ein ganz besonderes Dankeschön möchten wir auch Thomas Langer, dem Betreiber der Tauchbasis Strandgut am Hitdorfer See aussprechen, da er uns seinen Schulungsraum für dieses tolle Seminar zur Verfügung gestellt hat.