Ein Bericht von Nicole und Markus. Fotos siehe Quelle.
Haie sind schützenswerte Lebewesen und sollten nicht auf unseren Tellern landen, denn Haischutz fängt schon an der Fischtheke an…
Dornhai ist und bleibt gefährdet und gefährlich und deshalb:
Wir von der Meeresschutzorganisation SHARKPROJECT Germany e.V. starteten mit der Boot 2016 eine erneute Kampagne gegen den Konsum von Dornhai, der unter Phantasienamen wie zum Beispiel „Schillerlocke“ in Deutschland verkauft wird.
Traditionell wird Dornhai nicht nur in den Küstenregionen Deutschlands, sondern auch auf allen Fischmärkten und in vielen Supermärkten, als sogenannte „Schillerlocke“ verkauft. Hierbei handelt es sich um den Bauchlappen des Dornhais, der im geräucherten Zustand in den Handel gerät. Schon seit vielen Jahren kämpfen wir von SHARKPROJECT gegen den Konsum von Dornhai, der im Nordatlantik kurz vor der Ausrottung steht. Der Fang und der Verkauf von Dornhaien aus EU Gewässern ist aus Artenschutzgründen in der Europäischen Union bereits verboten. Bei den im Handel befindlichen Exemplaren handelt es sich meist um Importware aus USA & Canada. Die anfänglichen Erfolge in der Öffentlichkeitsarbeit durch SHARKPROJECT wurden durch den geschickten Einsatz von „Ökosiegeln“ regelrecht zunichte gemacht. Allen voran steht hier das MSC (Marine Stewardship Council) Siegel für nachhaltigen Fischfang. Das was als „Ökosiegel“ für Nachhaltigkeit steht, wird von den Fischhändlern oft als Qualitätsmerkmal benutzt. So häufen sich die Meldungen von Kunden über Fischhändler, die besonders auf die gute Qualität von Dornhai hinweisen, obwohl sich das MSC Siegel ausschließlich auf Nachhaltigkeit und nicht auf die Qualität des Fisches bezieht.
Die Qualität des Produktes in Zweifel zu ziehen ist aber durchaus berechtigt, denn Dornhaie haben einen enorm hohen Methylquecksilberanteil im Fleisch. Dieses Schwermetall steht in Verdacht Krebs zu erregen und verursacht erwiesenermaßen schwere Hirnschäden. Dornhaie, als sehr langlebige Haie, mit einem Alter von bis zu 90 Jahren, sind besonders hoch mit Methylquecksilber belastet. Hinzu kommt, dass die Verbrauchergesetzgebung in Deutschland eklatante Lücken aufweist, was den Schutz des Verbrauchers vor Methylquecksilber und anderen hochgiftigen Schwermetallen betrifft, und es wird nur stichprobenartig und nicht flächendeckend getestet. Wir von SHARKPROJECT lassen immer mal wieder Schillerlocken in staatlich anerkannten Laboren auf Methylquecksilber testen. Bei diesen Untersuchungen lag ein erschreckender Anteil der Proben über den gesetzlich erlaubten Grenzwerten, zum Teil um ein Mehrfaches. Für SHARKPROJECT lässt dieser Umstand in Verbindung mit der Giftigkeit des Fisches für den konsequenten Schutz des Verbrauchers und den verantwortungsbewussten Fischhändler nur einen Schluss zu: Dornhai gehört nicht in die Theken der Fischhändler und Supermärkte.
*Quelle: https://www.msc.org/presseraum/pressemitteilungen/dornhai
Verantwortlich für die Kampagne: Markus Kappelhoff, Friederike Kremer-Obrock
Kontakt : schillerlocke@sharkproject.org
Weitere Informationen unter www.sharkproject.org/schillerlocke