Das war der Plan und der wurde von uns wie folgt umgesetzt: 1 Woche in den Osttiroler Bergen (im Villgratener Tal) wandern. Treffpunkt: Samstag 7.30 Uhr an der Raststätte Ransbach / Baumbach. Alles klar, morgens um 6 Uhr ab in´s Auto und los. Pünktlich um 7.30 Uhr Treffen beim „Großen M“, freudige Begrüßung, schnell ein Käffchen, Pippi machen und ab auf die Autobahn. Na ja, so etwa 9-10 Stunden Autofahrt werden´s wohl werden. So der Plan.
Etwa 10.000 weitere Autofahrer hatten jedoch die gleiche Richtung wie wir; ergo krochen wir mit unseren PKW´s über diverse Autobahnen und Ratz Fatz, nach nur 13 Stunden Autofahrt (!!) waren wir am Ziel, im wunderschönen Villgraten. Die superschöne Unterkunft und der herrliche Ausblick auf die Berge entschädigten uns aber schnell für die Strapazen der langen Fahrt. Zum krönenden Abschluss noch „Was Warmes“ und ein lecker Bierchen / Weinchen in den Bauch; die gute Laune kehrte schnell zurück und ließ uns rundum zufrieden in´s Bettchen fallen.
„Zum Eingewöhnen wollen wir´s nicht übertreiben und lassen es langsam angehen. So ca. 3-4 Std. wandern reicht für den ersten Tag“ (O-Ton Christoph). Soviel zur Theorie; die Praxis sah wie folgt aus: Nach 7 Stunden (!) wandern mit nicht unerheblichen Steigungen, einem kräftigen Gewitter mit walnussgroßen Hagelkörnern, etwas durchnässt und nicht mehr gaaanz so gut gelaunt, kamen wir in unsere Unterkunft. Ab in die Sauna und ordentlich schwitzen war die heutige Belohnung für den anstrengenden Tag. Christoph´s Definition von „Eingewöhnungs-Wandertag“ wurde natürlich heftig diskutiert.
An Tag 2 war unsere Wanderung mit etwa 4 Stunden doch etwas gemäßigter. Wie verbringen wir den Nachmittag? Die Frage wurde durch die Damen schnell beantwortet: Wir wollen mal ein Dirndl anziehen! Zack, ab in einen Laden für Trachtenmode (der Protest der Herren wurde sofort im Keim erstickt) und div. Kleidchen anprobiert. Mit großem Gelächter, guter Laune und erfolgreichem Einkauf div. Kleidungstücke (Dirndl, Lederhosen, Kniestrümpfe) ging auch dieser Tag zu Ende.
Für Tag 3 war der Aufstieg zur Kreuzspitze ( Höhe 2.624 m ) geplant. Nach diversen Brotzeit-, Pippimach- und Weintrinkpausen, kamen wir bei dem steilen Anstieg irgendwann an unsere Grenzen und machten uns wieder auf den Rückweg; nicht zuletzt auch wegen der Aussicht auf ein erneutes Gewitter, da der Himmel sich arg verdunkelte (Gewitter in den Bergen …… !!) Tag 1 war uns noch in guter Erinnerung. Vorher wurden wir aber mit der Sichtung eines echten Murmeltieres belohnt!! Abends wieder ab in die Sauna mit Biertrinken wie die Finnen!! (Muss man mal probiert haben – sehr zuträglich für die gute Laune und ein guter Transpirationsmotivator). Mit gut gefülltem Bauch (lecker Essen und Zirbenschnäpschen im Alfonsstüberl) und viel Gelächter, ging auch dieser Tag zu Ende.
Wandertag 4 trieb uns zu den „Drei Zinnen“ in den Sextner Dolomiten. Welches Ziel geben wir in`s Navi ein? Kein Problem, immer nur Richtung Auronzo (wieder mal O-Ton Christoph – wir müssen mal Deine Befähigung zum Reiseleiter überdenken / überprüfen ;-) ). Schnell stellten wir fest, dass es wohl doch besser ist, dem Schild „Tre Cime di Lavaredo“ zu folgen. Zack, Auto gewendet (mit kurzer Anhaltpause, da den Damen hinten im Auto mittlerweile etwas übel war durch das „Geschaukel“ im Auto) und ab auf den richtigen Weg. Am Ziel angekommen, bekamen wir direkt einen Parkplatz zugewiesen (oh oh, 30 cm vom Abgrund entfernt ohne Leitplanke, ob das mal gut geht). Es war doch ein wenig Betrieb hier (vergleichbar mit der Cranger Kirmes). Die Frage nach dem richtigen Wanderweg war schnell beantwortet: Wir müssen rechts rum, immer nur den Lemmingen hinterher (O-Ton Christoph). Etwas nervig während der Wanderung fanden wir die „Handy-Gespräche“ bzw. „Handy-Klingeltöne“ der Mitwanderer; waren wir doch mittlerweile durch die Ruhe der Osttiroler Berge entschleunigt. Die gute Laune konnten sie uns aber nicht verderben. Das beeindruckende Gebirgspanorama stimmte uns wieder gnädig. Nach ca. 4-5 Stunden Wanderung mit ordentlichen Steigungen erreichten wir dann erschöpft, aber glücklich unser Fahrzeug. „Ich möchte unbedingt mal den Schwarzsee sehen“ (O-Ton Siggi).
Schnell war das Ziel für Wandertag 5 geklärt – der Schwarzsee Innervillgraten, Höhe 2.455 m. Das Auto parkten wir an der Oberstalleralm, von da aus wanderten wir los Richtung Schwarzsee. Nach einem sehr steilen Anstieg erreichten wir den Schwarzsee; er ist tiefblau und liegt idyllisch eingebettet zwischen Felsen. Ein wunderschöner Anblick und eine schöne Belohnung für den mühevollen und anstrengenden Aufstieg. Silke stillte noch Ihr Bedürfnis Ihre geschundenen Füße im See zu baden – Ihr Fazit: schmerzhaft – weil a…kalt. Bevor wir uns an den Abstieg machten, leerten wir noch die, in Christophs Rucksack befindliche Weinflasche. Wir wollten ihm nicht zumuten, die volle Flasche wieder herunterzuschleppen. Seine Gesundheit liegt uns ja sehr am Herzen ;-). Beschwingt und gutgelaunt machten wir uns auf den Rückweg – welcher sich als sehr schwierig gestaltete. Loses Gestein bzw. Geröll und kleinere Bachläufe auf dem Weg erforderten alle unsere Sinne. So kehrten wir nach ca. 3 Std. Abstieg in der Unterstalleralm ein und belohnten uns mit einem zischenden Radler. Ausgeruht und wieder gutgelaunt schafften wir dann auch noch den halbstündigen Anstieg zum Parkplatz, auf dem unser Fahrzeug geduldig auf uns wartete und uns zurück zu unserer Unterkunft brachte. Die anschließenden Saunagänge hatten wir uns mal wieder redlich verdient.
Der letzte Wandertag fiel aus wegen Regen. Schnell fanden wir eine Alternative: wir fahren nach Lienz zum Shoppen. Nach dem Einsatz div. Kreditkarten, dem Schleppen div. Einkaufstüten und einem Abschluss-Essen im „Alfonsstüberl“ ging auch dieser Tag zu Ende. Wehmütig packten wir nach dem Frühstück die Koffer und machten uns auf den Heimweg. Unser Fazit: Man hat Muskeln wo man sie nicht vermutet; Tauchen ist Sport – Wandern auch………!!!