Ein Resümee von Gerd-Thomas
Im Herbst 2008 begann im TSC Langenberg e.V. nach längerer Zeit wieder ein Kurs zur Erlangung des DTSA *** (Gold). Von Vorstand und Ausbildern erklärtes Ziel des Kurses war es, die Qualität der Ausbildung unserer Taucher zu verbessern und mehr höchstqualifizierte Taucher auszubilden – Qualität statt Quantität. Damit sollte ein Anreiz und die Möglichkeit gegeben werden, nicht nach der Qualifikation zum Bronze- bzw. Silbertaucher die eigene Ausbildung zu beenden, sondern auch die Fähigkeit zu erwerben, schwierigere Tauchgänge und solche mit Anfängern sicher durchführen zu können.
Dieser Herausforderung stellten sich mit Christoph, Michael, Olaf, Dirk und Carsten gleich fünf Vereinsmitglieder – für einen Gold-Kurs sind das so viele wie nie zuvor in unserem Verein!
Nach sieben Doppelstunden Theorieunterricht, der im Herbst 2008 von Gerd-Thomas abgehalten wurde, bestanden alle fünf im ersten Anlauf souverän die Anforderungen der Theorieprüfung im Dezember 2008. Ein gelungener Auftakt!
Im Januar/Februar 2009 wurden die Praxisübungen, soweit sie im Hallenbad zu absolvieren waren, ebenfalls von allen erfolgreich abgelegt.
Mit steigenden Wassertemperaturen begannen im Frühjahr 2009 die Freigewässer-Prüfungstauchgänge unter Mitwirkung aller im TSC Langenberg e.V. aktiven Tauchlehrer (Robert, Gerd-Thomas, Jörg und Heiko), unterstützt von Ausbildungsleiter Volker und Ausbilder Dirk.
Die Prüfungstauchgänge waren mehrheitlich erfolgreich und spiegelten das hohe Leistungsniveau der Kandidaten wider. Trotzdem gelang nicht allen alles im ersten Anlauf. In Einzelfällen musste noch einmal nachgebessert werden, und die Prüflinge machten die Erfahrung, bei einzelnen Übungen einige Dinge nicht ausreichend durchdacht oder unterschätzt zu haben. Aber partnerschaftliche Nachbesprechungen ließen auch die wenigen misslungenen Prüfungstauchgänge zu einem Lernerfolg werden – frei nach dem Motto „Aus Fehlern lernen“.
Ein Schwerpunkt der Prüfungstauchgänge fand während der alljährlichen Vereinsfahrt im Juni 2009 in Zeeland in den Niederlanden statt.
Darunter war auch der mittlerweile legendäre Nachttauchgang. Die fünf Prüflinge hatten sich der selbstauferlegten Herausforderung gestellt, einen Nachttauchgang nicht nur für sich und ihre Tauchgruppen durchzuführen, sondern deutlich darüber hinauszugehen und einen Nachttauchgang für insgesamt 26 (!) Taucher zu organisieren – eigentlich eine Aufgabe für Tauchlehrer-Anwärter.
Das erforderte umfangreiche theoretische Überlegungen und praktische Vorbereitungen, die sehr zeitintensiv waren:
- Vorbesprechungen mit den Ausbildern,
- Zusammenstellung der Tauchgruppen unter Berücksichtigung von Ausbildungstand und Nachttaucherfahrung,
- Vorbesprechungen mit den Gruppenführern,
- Organisation von Helfern, technischen Hilfsmitteln und Rettungsmitteln für den Notfall,
- Erstellen von Tauchgruppenlisten
an alles musste gedacht werden, und an alles wurde trotz mancher Hindernisse gedacht! (Ein Anblick für sich war die Karawane von Autos, die sich dem Nachttauchplatz näherte...)
Die Organisation war durch das Zusammenspiel aller fünf Prüflinge perfekt. Allerdings litt unter der Übermacht der Vorbereitungen (und der anschließenden Nachbereitungen) ein wenig das Erlebnis des Nachttauchens selbst. Aber sicher haben alle Prüflinge auch aus diesen Erfahrungen nachhaltig gelernt.
Im Sommer 2009 haben dann die Prüflinge selbst die Initiative ergriffen, den größten Teil der weiteren Prüfungstauchgänge in Absprache mit den Tauchlehrern zu organisieren und zu erledigen. Dabei kamen zwar vereinzelt Selbstzweifel auf („Warum tue ich mir das alles an?), aber am Ende überwog der Wille zu Leistung und Erfolg.
Anfang August mussten dann nur noch wenige Prüfungsteile abgelegt werden, darunter die anspruchsvollen Apnoe-Übungen wie 10 m Tieftauchen im Freigewässer und als Apnoe-Taucher Retten eines „verunfallten“ Gerätetauchers aus 7,5 m Tiefe mit anschließendem Abschleppen des Tauchers über 150 m Strecke. Insbesondere die letztgenannte Übung ist besonders kräftezehrend und erfordert eine gute Kondition.
Wieder bewiesen die „Gold“-Kandidaten ihre Fähigkeiten als - auf Neudeutsch sagt man wohl - „Teamplayer“ und organisierten den Termin, das Tauchgewässer, die Tauchlehrer und notwendige Mittaucher. In Bezug auf diese wären allerdings sowohl rechtzeitigere Absprachen als auch größere Bereitschaft der Vereinsmitglieder zur Unterstützung der Kandidaten wünschenswert gewesen.
Nach vier Stunden war es dann geschafft: Tieftauchen, Bergen sowie die letzten fehlenden DTG-Übungen waren erfolgreich abgelegt, und die Prüflinge waren froh und erleichtert, nun endlich alles hinter sich zu haben und waren zu Recht stolz auf die eigenen Leistungen und ihr Durchhaltevermögen.
Die Ausbilder im TSC freuen sich über die gelungene Steigerung der Qualifikation der Taucher, gratulieren den fünf Kandidaten zu den bestandenen Prüfungen und wünschen allzeit schöne, erlebnisreiche und vor allem sichere Tauchgänge.
Mit diesen fünf erfolgreichen Prüfungen hat sich die Zahl der „Gold“-Taucher (liebevoll auch „Goldis“ genannt) im TSC Langenberg e.V. – von den Tauchlehrern abgesehen – auf einen Schlag mehr als verdoppelt !!
Ein Nebeneffekt des Kurses ist zudem, dass für wichtige von uns betauchte Gewässer im Rahmen der Prüfungen Notfallpläne erstellt wurden, die auf die Homepage des Vereins gestellt werden sollen und dadurch für alle Vereinsmitglieder abrufbar sind – ein weiterer Sicherheitsgewinn für alle TSC-Taucher.
Ende August wurde der erfolgreiche Abschluss des Kurses mit einer „Gold-Urkunden-Einkleb-und-Grillparty“ gebührend gefeiert.
Dem Verfasser dieser Zeilen sei abschließend noch eine persönliche Bemerkung erlaubt: für mich war es der erste „Gold“-Kurs in meiner zwanzigjährigen Tauchlehrer-Tätigkeit überhaupt, und ich bin ebenfalls froh über dessen erfolgreichen Abschluss. Auch ich habe dabei viel gelernt und zudem verschüttete Kenntnisse und Fähigkeiten reaktivieren und erweitern können.
Im Herbst 2010 beginnt wieder ein „Gold“-Kurs, um die Tauchausbildung in unserem Verein noch weiter zu verbessern.